Und was liegt da näher, als direkt an Weihnachten, der größten Konsumschlacht schlechthin, damit anzufangen? Etwas ändern heißt ja nicht, dass wir alle liebgewonnenen Traditionen über Bord werfen müssen und ohne Baum, ohne Geschenke und mit fadem Essen schlecht gelaunt Weihnachtslieder singen. Lasst uns einfach unsere Traditionen an die heutige Zeit anpassen und andere anstecken, das Gleiche zu tun.
Deshalb hier ein paar Ideen für ein nachhaltigeres Fest:
Nachhaltig schenken. Muss es immer das neueste elektronische Gerät sein? Es gibt wunderbare Anbieter, die gebrauchte Geräte in guter Qualität und mit Garantie wiederaufbereitet anbieten (für unsere Büroausstattung versorgen wir uns seit Jahren mit Computern und Laptops, die alle ein Vorleben hatten). Um der Enttäuschung von Kinderherzen vorzubeugen, die sich schon auf das Neueste vom Neuen gefreut haben, lautet unser Tipp: Nehmt sie mit auf den Weg! Mit dem gesparten Geld lassen sich gezielt Projekte unterstützen, die auch Kindern und Jugendlichen am Herzen liegen, mit denen sie sich identifizieren können. Dabei lernen sie, dass ihr Verzicht anderen nützt. Die Bandbreite ist gross, Naturschutzprojekte wie NABU oder BUND, Tierpatenschaften, Jugend- oder Bildungsprojekte, bestimmt lässt sich gemeinsam etwas finden. Vielleicht reicht das Geld dann noch, über Weihnachten hinaus zu unterstützen.
Hatten wir schon erwähnt, dass das sinnvollste und nachhaltigste Geschenk unterm Baum natürlich eine Biokiste ist ;-)
Tannenbaum mal nachhaltig. Fast 30 Millionen Tannenbäume stehen jedes Jahr in Deutschlands guten Stuben. Leider kommen die meisten davon nicht aus dem Wald, sondern in Form einer perfekten Nordmanntanne von riesengroßen Monokultur-Plantagen in Dänemark. Das muss nicht sein: Der Kauf beim Förster um die Ecke kostet gar nicht so viel mehr. Und das “selbst Aussuchen” des Baumes ist gerade für Kinder ein absolutes Highlight, vor allem dann, wenn es nicht der perfekte Baum ist, sondern ein liebevoll ausgewähltes, unperfektes Einzelstück! Weitere Alternativen sind Mietbäume (in manchen Regionen bei der Baumschule um die Ecke erhältlich) oder auch der Keinachtsbaum (auf einen wiederverwendbaren Holzstamm werden Tannenzweige aufgesteckt, kein Baum wird gefällt).
Nachhaltig essen. Weihnachtlicher Fleischkonsum: Für die meisten Deutschen (fast 60 %) gehört nach wie vor ein Fleischgericht zu Weihnachten auf den Tisch – aber die gute Nachricht ist: Grundsätzlich ist der Fleischkonsum an Weihnachten rückläufig. Wer nicht auf einen Braten verzichten mag, sollte natürlich auf Bio-Fleisch achten und der Lebensmittelverschwendung vorbeugen. Es gibt viele sehr leckere Reste-Ideen, die auch am zweiten Tag auf der Festtafel noch etwas hermachen. Oder ihr denkt einfach ganz neu dieses Jahr und probiert einen Nussbraten, Frikadellen aus Hülsenfrüchten oder Tofu und Tempeh? Feine Anregungen dafür gibt es bei veganen Foodblogs, z.B. "Zucker und Jagdwurst" oder "Eat This", die sich speziell dem Weihnachtsessen gewidmet haben.