Noch so ein charmantes Quereinsteiger-Abenteuer aus Groß-Thondorf. Das 380-Menschen-Örtchen zwischen Uelzen und Lüneburg hat schon durch den Zusammenschluss von einigen Familien das Anbauprojekt Esszutaten auf den Weg/den Acker gebracht. Mit dabei sind auch Monika und Jan Alvermann. Monika ist Steuerfachfrau, Jan gelernter Landwirt, der seit seiner Meisterausbildung bei einem Winzer in Rheinhessen von eigenem Weinbau träumte. Als in Niedersachsen die ersten Anbauflächen freigegeben wurden, waren beide gleich dabei. "Wir haben es 2018 im Radio gehört, uns sofort beworben und unseren ersten Hektar bekommen", sagt Monika.
Sie haben sich beraten lassen, was auf dem sandigen Boden gut wächst, haben sich auf pilzresistente Rebsorten beschränkt, verlesen von Hand, werden von Freunden und den anderen Dorfbewohnern unterstützt und haben ihrem Label den Namen Witt gegeben. Plattdeutsch für Weiß. "Die Sprache unserer Heimat", sagt Eva. "Na, und irgendwie auch für diesen weißen Fleck, der wir hier in Niedersachsen sind." Inzwischen bewirtschaftet das Paar über vier Hektar (20.000 Pflanzen) rund ums Dorf.
Im Sommer zieht der alte Lanz-Bulldog (Originale Blau-Lackierung) einen Ausflugswagen hinter sich her. Dann geht's ab in die Weinebene zu den drei Feldern - samt Verköstigung und Weinprobe.
Aber das Projekt hat noch einen ganz schönen anderen Hintergrund: "Wir wollten unseren Jungs später etwas Nachhaltiges übergeben. Deshalb engagieren wir uns, deshalb ist alles bio."
Heimat: Groß-Thondorf (380 Einwohner)
Webseite: www.witt-wein.de