Imkerei Die Wabe
Zu Kolja und dem Honig seiner Bienen sind wir über den Wendengarten gekommen: Kolja Vater hatte den Gärtnerhof in Zasenbeck und Plastau am Rande Niedersachsens in den frühen 1980ern gegründet. Ein Teil der Bienen fliegt also genau dort, wo Kolja aufwuchs.
Seine derzeit 70 Völker hat er auf mehrere Standorte verteilt: Einige stehen bei Freunden und befreundeten Landwirten nahe Braunschweig, andere in Gartow bei den von Bernstorffs, wo sie Ackerbohne, Lupinen und Kleegras finden. Noch so ein wanderstandort ist das sächsische Torgau. "Die Akazienwälder dort sind einfach der Wahnsinn."
Zur Blüte bringt er seine Bienen für zehn Tage dorthin. 15 Völker. "Sie müssen alle in ein Auto passen." Die Bäume blühen nur kurz. Und sie produzieren Nektar erst, wenn die Temperaturen über 25 Grad sind. Besser 28 Grad - "und es darf kein Umwetter geben, was die Blüten zerschlägt. Es ist immer ein Seiltanz, den richtigen Zeitpunkt abzufangen." 2021 war Kolja, Mitte Juni, zur richtigen Zeit am richtigen Ort. Über 500 Kilo Akazienhonig waren das Ergebnis.
Kinderglück mit Bienen
Sein erstes Volk wurde Kolja als Kind von einem Freund der Eltern geschenkt. Zum neunten Geburtstag. Was er als ausgesprochen großes Glück sieht, "denn so wurde ich über Jahre begleitet, konnte alles fragen und bin da mit viel Leichtigkeit drangegangen." Er merkt das heute, wenn er in seinen Imker-Kursen die Fragen der erwachsenen Hobbyzüchter beantwortet. "Die sehen Probleme, die hat man als Kind gar nicht wahrgenommen."
Der Mittzwanziger ist studierter Sozialarbeiter. Aber er hilft zuhause auf den beiden Hofstellen, wann immer es Not tut. "Ich bin schon groß geworden mit dem Gedanken, dass das hier ein Mittelpunkt ist. Wie man was zukünftig kombiniert, das steht aber noch in den Sternen." (Fortsetzung unten)