Martina Herzog-Witten: Drömlingshof
Platz und Möglichkeiten! Martina und ihr Mann Gerhard, beide studierte Landwirte mit ehemaliger Heimat Nordhessen, haben damals, kurz nach dem Fall der Mauer, die Chance ergriffen und sind durchs Land gereist – bis zur polnischen Grenze. Auf der Rückreise eine Anzeige in der Lokalzeitung: Alter Hof im Rundlingsdorf zu verkaufen. Trippigleben: weites, leeres altmärkisches Niedermoorgebiet. "Das Ding mit den 1000 Möglichkeiten, haben wir gedacht."
Einige Erntejahre, eine Tochter und drei Söhne später erkennen die beiden, dass es vielleicht sogar weitergeht mit dem Familienbetrieb, denn der Älteste ist gerade in Eberswalde mit dem Landwirtschaftsstudium durch.
"Landwirtschaft ist so vielseitig wie nichts sonst. Man muss immer wach sein, man kann experimentieren, schon jede Sorte reagiert unterschiedlich. Es gibt kein Schema F für uns im Ökolandbau."
Ihr Mann kümmert sich um den Ackerbau und die Kartoffeln, Martinas Bereich ist das Gemüse.
Ganz früher hatten sie Milchvieh und haben auch Käse gemacht. Heute werden auf vier Hektar Zucchini, Tomaten, Karotten, Fenchel, rote Bete und und und angebaut. Wir von Grünland sind immer fester Abnehmer. "Solche Absprachen sind gut. Ich habe nämlich keine Lust mehr auf Pokern", sagt Martina.
Sie freut sich immer noch, dass sie damals gemeinsam angefangen haben, diesen für sie weißen Fleck auf der Landkarte zu beackern. Trockenheit sei ein Problem, ja, aber die dünnbesiedelte Landschaft liebt sie inzwischen sehr.
Die Zukunft, die sie sich für ihre Arbeit wünscht: "Vernetzung, um Ideen vorwärts zu bringen und Zukunftsgestaltung mit anderen zusammen zu denken. Das ist auf dem Land noch immer etwas schwach ausgeprägt, wie ich finde."
Ach ... Physalis ist auch noch so eine besondere Spezialität, die wir manchmal vom Drömlingshof bekommen können.
Heimat: Trippigleben