Der Bärlauch (Allium ursinum) ist eine Pflanzenart aus der Gattung Allium und somit verwandt mit Schnittlauch, Zwiebel und Knoblauch. Die in Europa und Teilen Asiens vor allem in Wäldern
verbreitete und häufige, früh im Jahr austreibende Pflanzenart ist ein geschätztes Wildgemüse und wird vielfach gesammelt.
Frische Blätter enthalten rund 0,005 % Allicin, getrocknete rund 0,07 %. Frischmaterial enthält rund 0,5 % Alliin und 0,07 % Methyl-L-cysteinsulfoxid. Neben diesen schwefelhaltigen
Verbindungen kommen noch Flavonoide, in Spuren Prostaglandine A, B und F, sowie blattspezifische Lectine vor.
Bärlauch in der Küche
Der Bärlauch ist eine altbekannte Gemüse-, Gewürz- und Heilpflanze, die seit einigen Jahren eine Renaissance erlebt. Die Pflanze ist zwar komplett essbar, genutzt werden aber vorwiegend die
Blätter, frisch als Gewürz oder Gemüse in der Frühjahrsküche.
Bärlauch verliert durch Erhitzen wertvolle Geschmackstoffe und büßt seinen hohen Vitamin-C-Gehalt ein. Vor allem werden durch die Hitzeeinwirkung die schwefelhaltigen Stoffe verändert, die
für Geschmack und Heilwirkung maßgeblich sind. Daher lässt sich Bärlauch gut klein geschnitten und roh unter Salate oder andere Speisen mischen. Da Bärlauch das erste zu Jahresbeginn
wachsende Kraut im Garten ist, kann er zunächst Schnittlauch oder Zwiebelkraut ersetzen.
Medizinische Nutzung
Im Mittelalter wurde Bärlauch als Herba Salutaris bezeichnet und als Arznei- und Nahrungspflanze genutzt. Ihm wurden unheilabwehrende Eigenschaften zugeschrieben.
In der Volksmedizin wird der Bärlauch heute bei Magen-Darmstörungen eingesetzt, aufgrund seiner antibakteriellen Wirkung gegen Gärungsdyspepsien sowie als Karminativum. Weitere
Einsatzbereiche sind als Antihypertonikum und Antiarteriosklerotikum.