Ist Titandioxid als Inhaltsstoff in Kosmetik unbedenklich?
Für Lebensmittel sind weiße Pigmente aus Titandioxid (chemisch TiO2) seit 2022 verboten, weil sie als krebserregend eingestuft werden, wenn man sie isst. Für den Einsatz in Kosmetika zum Eincremen gelten sie bislang als unbedenklich, weil die Filter nicht über die (gesunde, unbeschädigte) Haut in den Körper eindringen können. Einatmen oder verschlucken sollte man die Cremes nicht, sehr wahrscheinlich ist das aber auch nicht.
Der Weißel-Effekt
Weil mineralische UV-Filter auf der Haut bleiben und nicht einziehen, kann es zu einem weißen Schleier auf der Haut kommen – der sogenannte Weißel-Effekt.
Um das Weißeln zu reduzieren werden bei manchen naturkosmetischen Cremes die Partikel so weit zerkleinert, dass sie als Nanoteilchen fast schon transparent auf der Haut erscheinen. Das ist aber auch nicht ganz unbedenklich: Nanokleine Mineralfilter können Fischen und Wasserorganismen schaden und außerdem ist sich die Forschung noch uneinig darüber, ob die winzig kleinen Partikel nicht doch die Hautbarriere durchdringen und sich so im Körper ablagern können.
Wer aus guten Gründen also bewusst auf Nano verzichten will, schaut aufs Etikett: Seit 2013 müssen Sonnencremes bei den Inhaltsstoffen den Zusatz „nano“ anführen, wenn Partikel von einer Größe von 100nm oder kleiner enthalten sind.
Mit dem richtigen Know-How können inzwischen übrigens auch mineralische Filter mit größeren Partikeln den richtigen Lichtschutzfaktor erreichen, ohne, dass man nach dem Eincremen weiß ist wie eine Wand.