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Einkochen, Einlegen, Fermentieren:
Viele Wege führen zu haltbaren Lebensmitteln
Sommer und Herbst bieten eine überbordende Fülle an frischem Obst und Gemüse. Jetzt heißt es: "Einmal so richtig satt essen bitte!" Und dann?
Irgendwann hat selbst der größte Enthusiast genug Zucchini und Gurken gegessen, vor allem diejenigen mit einem eigenen Gemüsegarten können davon ein Lied singen.
Glücklicherweise gibt es viele schmackhafte Lösungen, um Obst und Gemüse lange haltbar zu machen und so könnt ihr den Geschmack des Sommers inklusive wertvoller Vitamine und Nährstoffe auch noch in der kalten Jahreszeit genießen.
Einwecken und Konservieren: Was zu Zeiten unserer Großeltern noch zum Alltag gehörte, ist über die Jahre durch die ganzjährige Verfügbarkeit von Lebensmitteln in den Supermärkten in Vergessenheit geraten. Schade eigentlich, finden wir und widmen uns in unserem Beitrag ganz der Kunst des Konservieren...
Sauer macht lustig & fruchtig macht fröhlich:
Marmelade & Konfitüre
Wenn ihr Marmelade selbst kocht, habt ihr fruchtige Erinnerungen an warme Tage im Glas. Wie süß es wird, entscheidet ihr selbst mit dem Verhältnis von Zucker und Obst. Gewürze wie Vanille, Ingwer oder Zimt runden das Ganze geschmacklich ab.
In Öl einlegen
Selbstgemachtes Würzöl mit Knoblauch oder Chili ist ein Kinderspiel: Das Gemüse mit einem hochwertigen Ölivenöl übergießen, Kräuter und Gewürze nach Wunsch dazu (Rosmarin, Thymian, Pfefferkörner...) und ziehen lassen.
Auch getrocknete Tomaten geben in Öl eingelegt ein herrliches Aroma frei.
Kompott
Birnenkompott mit Schokopudding...die legendäre Kombi, die nach Sommerferien bei Oma schmeckt.
Birnen, Äpfel, Kirschen, Zwetschgen oder Rhabarber - mit wenig Wasser sanft garen, nach Geschmack süßen, in saubere Gläser abfüllen und luftdicht verschließen.
Trocknen
Apfelringe, Bananenchips, Trockenpflaumen, Aprikosen oder Tomaten: Mit etwas Energie und Zeit werden aus frischen Zutaten haltbare Knabbereien. Wer kein Dörrgerät hat, nutzt den Backofen oder direkte Sonne an warmen Tagen.
Luftdicht verpackt bleibt Getrocknetes mehrere Monate haltbar.
In Essig einlegen
Essiggurken mit Dill kennt jeder!
Haltbar durch Salz
Lebensmittel mit Salz haltbar zu machen ist neben dem Trocknen eine der ältesten Koservierungsmethoden überhaupt. Durch eine hohe Salzkonzentration wird Wasser entzogen und Bakterien und Keime werden abgetötet, um Lebensmittel haltbar zu machen.
Salzzitronen, typisch z.B. in der nordafrikanischen Küche, werten durch ihre raffinierte, frische Zitronennote viele Gerichte auf – ob Linseneintopf, Kichererbsensalat, Dressings oder Pastasoßen.
Fermentieren
Was den Koreanern ihr Kimchi, ist den Deutschen ihr Sauerkraut. Durch die Fermentation bildet sich Milchsäure, die sorgt für den sauren Geschmack und eine lange Haltbarkeit – im sauren Milieu haben Keime und Pilze nämlich schlechte Überlebenschancen.
Supergesund: Weil das Gemüse nicht erhitzt wird, bleiben Vitamine und Spurenelemente erhalten. Die Milchsäurebakterien sind außerdem super für eine gesunde Verdauung.
Selbst Fermentieren ist kein Hexenwerk: Ihr benötigt nur Gemüse, Salz, Wasser und Gewürze nach Geschmack.
Chutneys
Die süß-saure Variante von Marmelade schmeckt besonders gut zur Käseplatte, in der indischen Küche oder als Dip zu Gegrilltem.
Noch ein paar Tipps & Tricks:
🍓 Gläser und Deckel vor dem Befüllen mit kochendem Wasser ausspülen und sterilisieren, um Schimmel zu verhindern.
🫙 Heiß eingefüllt entsteht durch das Abkühlen im Innern der Gläser ein Vakuum, das die Haltbarkeit bewahrt. Ist das Vakuum intakt, knacken die Gläser beim Öffnen.
🥕 Möglichst frisch geerntetes Obst und Gemüse verwenden, um den idealen Nährstoffgehalt zu bewahren.
🍎 Beschriftung nicht vergessen! Bei der Schilder-Gestaltung kann man kreativ werden, was aber auf jeden Fall notiert werden sollte ist das Abfülldatum.
🍅 Im Großen und Ganzen hält sich Eingekochtes ein gutes Jahr, wenn es kühl und dunkel gelagert wird.
🥒 Nach dem Öffnen im Kühlschrank aufbewahren und innerhalt weniger Tage verzehren, immer mit einem sauberen Löffel entnehmen!
🍒 Einmachen oder "Einwecken"? Der Begriff kommt von den guten, alten Weck-Gäsern. In 2023 ging das über hundert Jahre alte Unternehmen insolvent, wurde aber von einer Münchner Investmentfirma aufgekauft und die Marke läuft heute unter gleichem Namen, aber mit neuem Glanz weiter.
