Der Anteil an biologisch angebautem Wein wächst seit Jahren in Deutschland. Die Anbauflächen haben sich in den letzten zehn Jahren mehr als verdreifacht. Knapp 10 Prozent der gesamten Weinbau-Fläche werden inzwischen ökologisch bewirtschaftet. Und das, obwohl die Umstellung von einem konventionellen auf einen Öko-Weinberg drei Jahre dauert.
Was bedeutet aber eigentlich „Bio-Wein“? Was läuft hier anders in der Erzeugung?
Grundsätzlich schont der ökologische Weinbau im ganzen Herstellungsprozess Umwelt, Klima und Artenvielfalt. Der Weinberg wird als ausgewogenes Ökosystem verstanden und erhalten. Um die Anforderungen für eine Bio-Zertifizierung zu erfüllen, müssen die Winzer unter anderem folgende Punkte berücksichtigen:
- Der Bio-Weinanbau setzt auf robuste Rebsorten und geeignete Nützlinge, um Schädlinge abzuwehren und die Bodenqualität zu verbessern.
- Pestizide und Gentechnik sind tabu.
- Synthetische Dünger werden vermieden, erlaubt sind ausgesuchte organische und mineralische Dünger wie Pflanzenkompost oder Gesteinsmehle.
- Kupferhaltige Pflanzenschutzmittel werden ggf. nur bei Befall mit Falschem Mehltau eingesetzt.
- Bio-Wein muss weniger Schwefel (Schwefeldioxid) enthalten als herkömmlicher Wein.
Und der Geschmack?
Natürlich erzeugt jeder Winzer Produkte mit einer eigenen Note, jeder Jahrgang hat seine eigene Note. Ob es euch schmeckt oder nicht, ist dabei ganz individuell zu beurteilen. Aber grundsätzlich kann man feststellen, dass Bio-Weine oft intensiver schmecken und zudem auch besser vertragen werden, weil sie mit weniger Zusatzstoffen und Sulfaten auskommen.