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Kleines Kind probiert frische Orange direkt auf Plantage

Auf Entdeckerreise in Italien!

Vorweg müssen wir euch erstmal erzählen, warum wir, statt fleissig in heimischen, regnerischen und kalten Gefilden zu schuften, uns wie die Maden im Speck im südlichen Italien rumtreiben durften.

Es war einmal… so fangen Märchen, mitunter aber auch gute Geschichten an. Wie ihr wisst, liegt uns am Herzen, zu wissen, woher kommt unsere Ware, welche Menschen stecken dahinter, mit welchen Qualitäten und Überzeugungen wird dort gearbeitet.

Damit stehen wir nicht alleine, unser Großhändler Weiling hat vor fast 20 Jahren bewusst die Entscheidung getroffen, sich selbst Partner im Süden (und auch weltweit) zu suchen, um diese transparente Qualität uns als Händlern und damit auch euch garantieren zu können. Rückstandsfrei bei Anlieferung war ihnen damals nicht genug, sie wollten "echtes " Bio. Darum sind diese Partner-Betriebe zusätzlich verbandszertifiziert, also Naturland oder Demeter z.B. Und genau solche bioladen*-Partner dürfen wir nun mit Barbara, Alfred und Peter von Weiling in Italien besuchen.  Wir sind gespannt, wo das wundervolle Obst und Gemüse herkommt, welches wir euch in den kalten Monaten in die Kisten und ins Ladenregal packen.

Die Anreise
Samstag, 4.11.2023

Die Kerzen für die Lichternacht am Freitag bei uns im Grünland haben wir gefühlt gerade erst ausgeblasen, schon heißt es wieder aufstehen, zum Bahnhof fahren und sich auf nach München machen. Dort treffen wir uns, um gemeinsam als Weiling-Reisegruppe per Flugzeug nach Palermo/Sizilien zu kommen. Bilder von unseren motivierten, aber doch sehr knittrigen Gesichtern ersparen wir euch, zwei Stunden Ruhezeit zählen nicht als Schönheitsschlaf!

In Palermo bringt uns der Bus mitten ins Herz der Altstadt zum Hotel, es ist schon Abend. Hier tobt bis nachts das Leben auf der Strasse, was ein tolles Lebensgefühl! Wir flanieren, kehren ein, genießen - ein gelungener Start.

Der nächste Morgen hält Urlaubsfeeling pur bereit: Frühstück auf der Dachterrasse des Hotels! 

Wir trauen unseren Augen kaum, eben noch im trüben, kalten Deutschland und jetzt strahlender Sonnenschein mit blauem Himmel, das schönste Sommerwetter. Ein herrlicher Blick auf die Dächer von Palermo und in die Ferne.

Nach dem Frühstück geht es aber gleich im Bus weiter, wir haben schließlich noch einiges vor!

Anfänglich sind die Landschaften trockener und steppiger, nur nach und nach wird es dann grüner.

Tag 1
Sonntag, 5.11.2023
bioladen*-Partner: Kooperative L'Arcobaleno
Verband: Naturland
Ort: Villafranca Sicula, Sizilien
Produkte: Orangen Navelina und Washington

Welch herzlicher Empfang von Francesco Musso und seiner Frau Anna-Maria Catalanatto! In dieser Kooperative (13 Gesellschafter mit 7 Familien) dreht sich alles ums orangene Rund, übrigens schon seit 30 Jahren! Seit rund 20 Jahren arbeiten L'Arcobaleno und Weiling zusammen.

Die Navelina-Orangen sind saisonal zuerst dran, aktuell aber noch nicht optimal erntereif. Extra für uns wurde eine gewisse Menge geerntet, damit sie uns den Werdegang der Orange von der Ernte bis zur Transportkiste zeigen können. 

Die Washington kommt dann etwas später, vor Weihnachten bis in den Januar hinein. Der Washington wird nachgesagt, mehr Geschmackstiefe zu haben, als Qualität passt das ja prima zu den Festtagen! Die Navelina schmeckt uns aber auch schon ;-)

Orangen - Anlieferung
Übergabe in das Verteilsystem...
...auf das Rollenband
Handarbeit: Qualitätskontrolle
Handarbeit: Verpacken
Handarbeit: Auf Palette stapeln
Letzte Qualitätskontrolle durch die Enkel

Die Anbaufläche der Erzeugergemeinschaft beträgt etwa 26 ha Naturland, davon werden 14 ha für Weiling angebaut. Die Hügellandschaft hier, zwischen 200 und 600 m über dem Meeresspiegel bietet mit warmem Wetter, wenig Feuchtigkeit und ausreichend Wind optimale Bedingungen für Zitrusfrüchte mit besonderem Geschmack.

Nachdem wir uns den Prozess Anlieferung, Sortierung und Verpackung ausgiebig angeschaut haben, geht es raus auf die Plantagen. Hier wachsen nicht nur Orangen sondern auch Zitronen, Granatäpfel und Oliven.

Kommt ein wenig mit auf unserem Rundgang durch die Plantage: Auf einigen Bildern seht ihr sehr gut den Staub, den der kürzliche Regen auf die Blätter gebracht hat. Wir naschen ordentlich frische Vitamine und erholen uns bei einem sagenhaften Spät-Mittagsimbiss. Anschließend besichtigen wir noch die "Azienda Agricola Musso" der Tochter. Arcobaleno heißt übrigens Regenbogen und der zeigt sich uns dann auch.

Tag 2
Montag, 6.11.2023
bioladen*-Partner: Don Luigi
Verband: Demeter
Ort: Naro, Sizilien (Golden Grapes - Azienda Agricola de Brucculeri) 
Produkt: Verschiedene Tafeltrauben, z.B. „Italia“

Unvergessen der Tag vor Jahren, als Don Luigi mit einer Kiste seiner Trauben einfach vorbeikam. Und zwar, weil er wusste, dass Weiling gerade bei der Kooperative Arcobaleno zu Besuch war. Die Weilings sollten seine Trauben unbedingt probieren (schließlich sind es die besten der Welt!), und wenn es sie überzeugen würde … Das hat es, so wurde Golden Grape zum bioladen*-Partner.

Golden Grape ist ein Demeter-Familienunternehmen und was Don Luigi vor Jahrzehnten begann, führt heute sein Sohn Dario fort. Als wir zu Besuch kommen, sind wegen eines Hagelschlages die meisten Trauben schon geerntet oder vernichtet, aber es sind noch genug für uns neugierige Truppe da. Wir dürfen selbst ernten und bekommen dann sogar „unsere Trauben“ auf den Weiling-Vertriebswegen direkt zu uns in den Betrieb geschickt. So können wir auch unsere Kolleg*innen naschen lassen.

Der 55 Hektar große landwirtschaftliche Betrieb der Familie Brucculeri liegt in einer hügeligen Landschaft in der Nähe des S. Giovanni Sees in Castrofilippo, im Herzen Siziliens. Dario und sein Vater Luigi Brucculeri sind hier Pioniere im Bio-Traubenanbau. 

Luigi war bereits 1960 fasziniert vom biologischen Anbau und hat 1990 damit begonnen, seinen Familienbetrieb komplett auf Bio umzustellen.

Bekannte bezeichnen die Familie als „die mit den Feldern voller Unkraut“ und die „Verrückten“, was auf die Experimentierfreudigkeit ihrer Anbaumethoden bezogen ist.

Frisch geerntet, fertig zum Transport
Die Ernte: Papiertüte oben aufschneiden ...
...und dann herunterziehen.
Handarbeit: Qualitätskontrolle
Handarbeit: Verpacken
Schilder für "unsere" Trauben
Reisefertig

Seit 1994 sind ihr Betrieb und ihre Produkte Demeter zertifiziert. Hier wird mit einer besonderen Methode angebaut und geerntet. Im Juni werden die Trauben mit Pergamenttüten umhüllt, zum Schutz vor Insekten. Nach dem Ernten bleiben sie einfach in der Plantage, werden untergepflügt und zersetzen sich.

Etwa ab August wird auf der Plantage Plane aus Plastik (mehrjährig verwendbar) als Überdachung eingesetzt, das verlängert die Erntezeit und dient auch dem Schutz.

Energie wird über eine Photovoltaikanlage gewonnen, das Regenwasser wird aufgefangen und landet im Sammelbecken für späteren Einsatz.

Warum heißt es eigentlich „wie Gott in Frankreich“? Wir sind sofort bereit, dies umzuschreiben, weil wir hier so verwöhnt werden. Nach unserem Plantagenbesuch kehren wir bei Don Luigis Zuhause ein und hier hat sich die ganze Familie ins Zeug geworfen, um uns rund und glücklich zu machen.

Tag 3
Dienstag, 7.11.2023
bioladen*-Partner: Kooperative Biosybaris
Verband: Naturland und Demeter
Ort: Corigliano Calabro, Kalabrien
Produkt: Clementinen, Orangen

0001 – deutlicher kann die Familie Minisci nicht machen, dass sie in der Region Kalabrien als Bio-Pionier unterwegs ist, denn 0001 ist die erste vergebene Biokontrollstellen-Nummer. Seit 1996 bewirtschaftet die Familie Minisci konsequent alle ihre Flächen biologisch und ist als Geschäftsführung ein wesentlicher Motor für die Kooperative Biosybaris. Deren Betriebe liegen alle etwa 15 bis 20 km rund um den Standort der Kooperative.

Anfang November beginnt die Erntesaison für die Clementinen Commune, wir warten immer schon ungeduldig auf den Startschuss. Allerdings fehlen noch die kalten Nächte mit Temperaturen zwischen 10 und 15 Grad, so dass wir an den Bäumen viele grüne Exemplare sehen. Dank der Plantagenführung von Angelo Minisci wissen wir nun, dass die immergrünen Bäume rund 80 kg pro Saison tragen, die in zwei bis drei Durchgängen abgeerntet werden.

Die Kooperative Biosybaris vereint die kleinen landwirtschaftlichen Obstbaubetriebe an der Ostküste Kalabriens. Rund 80 Gesellschafter gehören dazu, die alle nach Naturland- bzw. Demeter-Richtlinien zertifiziert sind.

Die Farmen der Kooperative liegen im Radius von 20 km rund um den Standort von Biosybaris. Über die Kooperation mit Weiling können die kleinbäuerlichen Betriebe mit ihren extensiven Anbaumethoden am Exportmarkt teilnehmen, das schafft Sicherheiten für die Landwirte in der ökologischen Anbauplanung.

Handarbeit: Ernte der Clementinen ...
... mit spezieller Schere zum Ernten, ...
... sonst sieht es nämlich so aus.
Sammeln für den Transport
Ankunft Clementinen und Oliven
Handarbeit: Erste Kontrolle vor dem Packen...
... und weiter rollt es ...
... bis zu den Packplätzen.
Viele fleissige Hände ...
packen viele leckere Clementinen!

Die Clementinensaison geht hier Ende Oktober mit der Sorte Spinoza los, die wird allerdings nur kurz bis Mitte November geerntet.

Von Mitte November bis Januar kommt unser Favorit Commune zur Ernte. Eigentlich sind die Commune übrigens kernlos, solltet ihr doch mal Kerne drin haben, ist Fremdbestäubung die Ursache, dann war die Biene vorher in anderen Gefilden unterwegs.

Danach folgt die Sorte Hernandina die ab Ende Januar etwa 4 Wochen geerntet werden kann. Bei der Orangenernte ist die Sorte Tarocco die erste, gefolgt von der Moro, zum Schluss dann die Washington.

Ein neues Projekt der Miniscis ist die Tacle,. eine Kreuzung aus Tarocco und Clementine.

Wir fühlen uns sehr geehrt: Die Feier für das 30-jährige Jubiläum von Biosybaris wurde extra auf unseren Besuchstag gelegt und so dürfen wir uns am Abend (wieder mal) aufs köstlichste verwöhnen lassen und das Tanzbein zum Mitfeiern schwingen.

Tag 4
bioladen*-Partner: Cavalier Mellone
Verband: Naturland
Ort: Eboli, Kampanien
Produkte: (Blatt)Salate, Kohlrabi, Melonen, Kiwis

Drei Tage hat uns die Sonne verwöhnt, heute gibts dicke Wolken am Himmel, die ab und an kräftig die Schleusen öffnen. Im Familienbetrieb Mellone wird an uns gedacht: Beste Vorbereitung mit Plastik-Überziehern für die Schuhe und kleidsame Einmal-Regenjacke in schickem Blau!

Seit 2007 wird hier Bio-Anbau betrieben, seit 2015 zusätzlich Naturland zertifiziert. Hier in Eboli, südlich von Neapel, findet sich fruchtbarer Boden. Eine Solaranlage liefert eigenen Strom, eigene Pferde und eine Kooperation mit einem Büffel-Biohof sorgen für den Mistanteil im Kompost.

Wir sind mega beeindruckt von den großen und hohen Folien-Gewächshäusern, unter denen alles geschützt und optimal gedeihen kann. Die Größe und die Bespannung mit Netzen an den Seiten erlaubt eine optimale Belüftung, die Netze halten auch Schadinsekten fern. Beheizt sind die Gewächshäuser selbstverständlich nicht.

Mit dem Salat-Setzling gehts los...
... der wird genau ins Loch der Folie gepflanzt ...
... wächst ordentlich...
... und ist erntereif, wenn es so aussieht!
Kohlrabi kriegt die weiße Seite der Folie.
Schneidemaschine für Schnittsalat
Da kommt was zusammen :-)
Handarbeit: Kontrolle Blattspinat 
Automatisch: Einfüllen der Blätter
Automatisch: Reisefertig verpackt

In der Fruchtfolge wechseln sich Salate, Kohlrabi und Melone ab. Salate werden bis max. 12 Uhr geerntet und gehen dann sofort auf die Reise zu Weiling. Das garantiert maximale Frische! 

Die schwarze Folie auf dem Boden kommt clever zum Einsatz: Als Feldvorbereitung ausgebreitet, heizt sie den Boden auf 50 – 60 Grad auf und vernichtet unerwünschte Beikräuter. Die Pflanzlöcher für die Salate sorgen für optimalen Abstand. Kommt die Folie für den Kohlrabi zum Einsatz, wird die weiße Seite nach oben gedreht. Im frühen Wachstum neigt Kohlrabi zu hängenden Blättern, die würden auf schwarzer Folie verbrennen.

Wir erfahren mit offenen Ohren und Augen jede Menge Wissenswertes und Spannendes. Es macht Freude zu sehen, mit wie viel Professionalität und Herzblut hier geackert, gepflanzt, geerntet und verpackt wird!

Müssen wir noch erwähnen, dass wir auch hier herzlich und üppig empfangen und bewirtet worden sind? Wir werden nach Hause rollen, soviel ist sicher!

Tag 5
bioladen*-Partner: Azienda di Lauro
Verband: Naturland
Ort: Ascoli Satriano
Produkte: Brokkoli, Staudensellerie, Mangold, Petersilie

Unsere letzte Station der Entdeckerreise und wieder ist es noch einmal anders. Eine weite Landschaft, sanft gerundet mit viel Wind. Wir schwelgen im frischen Grün, so wird Mangoldliebe geboren!

Die Stromerzeugung läuft hier über zwei eigene Windräder und eine Solaranlage, über Schläuche erfolgt Tröpfchenbewässerung der Felder , ein großes Wasserbecken bietet Vorrat. 

Francesco und Guiseppe di Lauro arbeiten nach Naturland-Richtlinien, soll heißen, alles wird samenfest produziert. Brokkoli z.B. wird nie gleichförmig aussehen, aber wir Bios sind ja Fans der inneren Werte, oder? 

Alle Blätter noch dran ...
... bis zur Packhalle.
Handarbeit: Qualitätskontrolle
Handarbeit: Verpacken für den Transport
Versandfertig für Weiling
Und der Rest? Geht ins Tierfutter!

Die Felder für die Gemüsesorten sind in lockerer Bepflanzung angelegt, das sorgt für eine bessere Belüftung und beugt dem Schimmelbefall vor.

Auch hier können wir wieder erleben, wieviel Handarbeit und Liebe bis zum letzten Schritt, Verpacken in die Transportkisten für Weiling, drin steckt. 

Beim „kleinen“ Mittagsimbiss kommt schon die erste Wehmut auf, dass wir nun wirklich bei unserem letzten Entdecker-Betrieb sind. 

Diese Wehmut wird abends beim üppigen Gastmahl nicht kleiner, so wird es Zeit auch mal endlich unsere allerbeste Reiseleitung mit einem Ständchen zu ehren – Halleluja! Lieber Alfred, liebe Barbara, lieber Peter – besser hätte man es nicht machen können und wir werden diese tolle Reise lange im Herzen tragen.

Grazie mille dell’invito!